Berufliche Reha nach COVID-19-Erkrankung
Informationen für Leistungsträger.
Im folgenden Text versuchen wir, die für Sie als Beratende in der beruflichen Rehabilitation wichtigsten Punkte unseres Angebotes der beruflichen Rehabilitation für an Long/Post-COVID erkrankte Menschen zu beschreiben. Für einen Teil Ihrer Klienten und Klientinnen wird unsere Empfehlung lauten können, auf die bewährten Angebote der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zurückzugreifen.
Für viele der Erkrankten wird das jedoch nicht ausreichen, sie benötigen zusätzliche Unterstützungsangebote und angepasste Leistungen, die auf die besonderen Bedarfe der Betroffenen abgestimmt sind. Mit unserem Angebot können wir von einem die stufenweise Wiedereingliederung flankierenden zeit- und ortsflexiblen Coaching (Reha-Protection COVID) bis hin zu einer beruflichen Neuorientierung in der JobINN Integrationsmaßnahme COVID eine ausreichende Bandbreite an Unterstützungsbedarfen abdecken – bis hin zu einer engen Anbindung an eine Reha-Klinik am Standort Bad Pyrmont.
Das neue Angebot ist an allen Standorten verfügbar: Bad Pyrmont, Bookholzberg (Weser-Ems), Braunschweig, Bremen, Goslar, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Leer , Lüneburg, Osnabrück.
Warum sind bisherige Leistungen zur Teilhabe womöglich nicht ausreichend geeignet bei Long COVID/Post-COVID??
Was können Gründe für mögliche weitere Unterstützungsbedarfe sein? Dies erläutern wir an zwei Beispielen:
Manche Betroffene überfordern sich und scheitern im Anschluss an die medizinische Reha z. B. an der eigenen Ungeduld bzw. durch falsches Pacing also einer der Leistungsfähigkeit ungenügend angepassten Anforderung. Das kann im selbstorganisierten Alltag erfolgen, in einer zu frühen Wiedereingliederung in den Job oder während Wartezeiten auf einen Therapie- oder Reha-Platz. Dieses Scheitern wirkt sich körperlich und psychisch aus und kann den Einstieg in eine berufliche Reha verzögern oder weitere Fortschritte vorerst unmöglich machen – mit den entsprechenden Folgekosten und Mehraufwendungen auf Seiten der Träger.
Die körperliche und psychische Belastungsfähigkeit vieler Erkrankter mit Long COVID und Post-COVID ist nach Entlassung aus der Reha-Klinik noch nicht voll wiederhergestellt. Das bedeutet, die Anwendung und Verstetigung von erworbenen Methoden und erlernten Handlungsstrategien aus der medizinischen Reha weiter zu üben, ist eine große Herausforderung für die Betroffenen, denn nebenbei gilt es den Alltag (Haushalt, Familie usw.) zu organisieren, Therapieplätze oder Arzttermine zu vereinbaren, Anfahrten zu planen und durchzuführen und das alles bei womöglich deutlich verringerter kognitiver (Vergesslichkeit usw.) und körperlicher Leistungsfähigkeit (Atemnot, Muskel- und Nervenschmerzen, etc.).
Der wichtigste Schritt - die Weichenstellung im Sondierungsgespräch COVID.
Das Sondierungsgespräch COVID ist der wichtige Ausgangspunkt, sobald
- Long COVID/Post-COVID in der Erkrankungshistorie eine Rolle spielt, insbesondere, wenn
- vor oder im Verlauf der Reha ggfs. Lücken zu überbrücken sind oder eine Reha-Fähigkeit überhaupt erst erzielt bzw. aufrechterhalten werden muss.
In dieser Bestandsaufnahme erhebt ein Psychologe oder eine Psychologin im Einzelgespräch mit Betroffenen die Informationen zur Situation, um Ihnen als Beratende eine Einschätzung zu geben, ob eine berufliche Reha mit auf Long COVID/Post-COVID ausgerichteten Leistungen angeraten ist oder die bisherigen Angebote ausreichend sein können.
Das Angebot in Kürze im Überblick.
Das neu entwickelte Angebot zur beruflichen Reha bei Long COVID oder Post-COVID ergänzt bewährte Methoden und Leistungen im Assessment und in den Integrationsmaßnahmen, ein optionales und zeitflexibles Coaching sorgt bei zusätzlichem Unterstützungsbedarf oder Wartezeiten für die nötige Stabilisierung.
Melden Sie sich zu unserer virtuellen Roadshow an und erfahren Sie mehr Details zum Angebot. Hier geht es zur Anmeldung.
Das Sondierungsgespräch COVID umfasst einen Termin und kann als LTA-Leistung oder ohne LTA beauftragt und abgerechnet werden.
Inhalt: Erhebung der Situation, Empfehlungen der medizinischen Reha und Ersteinschätzung der Trainingsbedarfe hinsichtlich ihrer zeitlichen und örtlichen Planung und stufenweisen Gestaltung. Ziel ist die Erarbeitung einer Empfehlung hinsichtlich der weiteren Schritte:
- berufliche Reha mit besonderen Long COVID/Post-COVID Angeboten nötig?
- ist ein begleitendes oder vorbereitendes Reha-Protection COVID Coaching ratsam?
Aufbauend auf dem bewährten JobINN Assessment Profil: Integration wird die Diagnostik um COVID-spezifische Dimensionen ergänzt. Auch berücksichtigen wir etwaige eingeschränkte Belastbarkeiten in zeitlicher und inhaltlicher Sicht und Empfehlungen der medizinischen Rehabilitation.
Die Starttermine des Profils decken sich mit dem Profil: Integration.
Die Rehabilitanden starten vorerst noch gemeinsam mit der regulären JobINN Integrationsmaßnahme. Ein Beginn ist im Regelfall individuell möglich. Die Leistungen der JobINN Integrationsmaßnahme COVID werden durch neuropsychologische Trainings ergänzt und abgestimmt auf die Betroffenen orts- und zeitflexibel geplant. Hierzu werden auch Videotutorials bereitgestellt, um Übungen eigenverantwortlich zu verstetigen.
Einbindung der Reha-Klinik (nur am Standort Bad Pyrmont) z. B. hohem Bedarf beim Aufbau einer häuslichen Tagesstruktur, bei ungeeigneten häuslichem Umfeld und wenn Reha-Protection COVID nicht ausreicht.
Lücken im Verlauf vermeiden oder hilfreich nutzen.
Im Verlauf des Rehabilitationsprozesses kann es an verschiedenen Schnittstellen zu Versorgungslücken oder Wartezeiten kommen oder es macht Sinn, Betroffene während einer stufenweisen Wiedereingliederung mit einem zielgerichteten Coaching zu unterstützen. Mit dem zubuchbaren Modul Reha-Protection COVID nutzen wir diese Zeit nach Bedarf, um beispielsweise die Anwendung von erworbenen Methoden und erlernten Handlungsstrategien aus der medizinischen Reha beim Betroffenen weiter zu verstetigen.
Wir beraten bei Fragen zur Organisation des Alltags, helfen bei der Suche nach Therapieplätzen und unterstützenden APPs und Trainingsmaterialien. Auf diesem Wege stabilisieren wir die Rehabilitations- und Leistungsfähigkeit der Betroffenen und reduzieren die Gefahr für Abbrüche oder Nichtaufnahmen der beruflichen Reha. Lesen Sie mehr Details zur Buchung und Nachbuchung in den FAQ.
Das Besondere hier ist, dass Reha-Protection COVID auch außerhalb von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) empfohlen sein und entsprechend beauftragt werden kann.
Reha-Protection COVID als Vorsorge.
Im Rahmen der Vorsorge unterstützt das Modul Reha-Protection COVID beispielsweise mit Hilfestellung bei der Umsetzung von Klinikempfehlungen, der Umgestaltung des bisherigen Lebens, der Suche eines ambulanten Therapieplatzes oder erreichbarer Selbsthilfegruppen und Apps für verschiedene Anwendungsgebiete wie Ernährung, Bewegung, psychische Unterstützung usw..
Das Angebot eignet sich in dieser Phase auch, eine geplante stufenweise Wiedereingliederung zeit- und ortsflexibel zu begleiten und Betroffene bereits frühzeitig leistungsgerecht zu fördern und zu stabilisieren.
Reha-Protection COVID als Zwischen- oder Nachsorge.
In Form der überbrückenden Zwischensorge kann es Rehabilitanden Rat bei zu installierenden Schritten bieten, die aus dem Assessment heraus empfohlen wurden und vor Beginn einer JobINN Integrationsmaßnahme als entscheidend für den erfolgreichen Verlauf des beruflichen Rehabilitationsprozesses eingestuft wurden. Auch kann es helfen, wenn kein nahtloser Übergang in eine Integrationsmaßnahme möglich ist, Wartezeiten durch beispielsweise Einzelgespräche, Videotutorials oder Online-Tools, zu überbrücken. Im Rahmen der Nachsorge schließlich sichert Reha-Protection COVID den Integrationserfolg ab.
Häufige Fragen | FAQ
Wir haben bereits Antworten auf einige Fragen für Sie gesammelt und hier zusammengetragen.